Die Arbeit behandelt die Rolle der Musik in der Herausbildung von Jugendkulturen im Salzburg der 1950er und 1960er Jahre. Im Vordergrund steht ein erinnerungs- und erfahrungsgeschichtlicher Zugang, der sich auf vier Oral-History Interviews mit ZeitzeugInnen stützt. (Jugend-)Kulturelle Phänomene wie der Rock ’n’ Roll, die Halbstarken, der Beat und die Beatles werden somit auch aus einer Salzburger Perspektive betrachtet. Darüber hinaus wird ihr Potential bezüglich jugendlicher Abgrenzung, Identitätsbildung und Sinnstiftung erforscht und stets am Grad der Ablehnung der Erwachsenenwelt gemessen.
Alle Artikel betreut von Ass. Prof. Mag. Dr. Ewald Hiebl
Kontrafaktische Geschichte im Unterrichtsfach „Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung“
„Was wäre gewesen, wenn…“? Diese Frage stellen sich Geschichtswissenschaftler*innen nicht. Oder etwa doch? Mit der Methode der „kontrafaktischen Geschichte“ werden alternativhistorische Szenarien entworfen, welche die als wahrscheinlich geltende Geschichte ab einem bestimmten Wendepunkt so verändern, dass eine Parallelerzählung entsteht. Diese Form der Auseinandersetzung mit Geschichte ist innerhalb des Faches nicht unumstritten und hat den Ruf, weniger der Erkenntnis als mehr der Unterhaltung zu dienen. Der vorliegende Beitrag setzt sich mit den Voraussetzungen und dem Nutzen der Methode auseinander und lotet aus, ob diese einen didaktischen Mehrwert für den Geschichtsunterricht an Oberstufen allgemeinbildender höherer Schulen in Österreich hat. Anhand eines Unterrichtsentwurfes zum Thema „Der Fall (der) DDR“ wird skizzenhaft gezeigt, wie eine praktische Umsetzung aussehen könnte.