Die Kunstkammer Erzherzog Ferdinands II.: Das Ambraser Wappenkästchen im Vergleich


Das Ambraser Wappenkästchen ist seit dem 16. Jahrhundert als Teil der Kunst- und Wunderkammer Erzherzog Ferdinands II. auf Schloss Ambras in Innsbruck belegt. Obwohl vor allem in den letzten Jahren das intrikate Innenleben des Kästchens sowie die verschiedenen Materialien aus denen das Innere des Kästchens besteht in der Forschung untersucht wurden, sind Fragen bezüglich der Herstellungsmotive sowie der Funktion des Wappenkästchens noch unbeantwortet. Dieser Beitrag versucht daher durch den Vergleich mit drei ähnlichen Objekten, Antworten auf diese Fragen zu finden. Dazu wird innerhalb der materiellen Kulturforschung methodisch der Zugang einer erweiterten Objektbiografie gewählt. Als Vergleichsobjekte werden unter unterschiedlichen Gesichtspunkten das Quedlinburger Wappenkästchen, zwei Gaming Boxes aus dem Victoria and Albert Museum sowie der Ambraser Schüttelkasten herangezogen.

pdf download

Ausbruch aus traditionellen Geschlechterzuschreibungen?Geschlechterkonzeptionen in Hildegards von Bingen Causae et Curae

Geschlechterkonzeptionen im europäischen Hochmittelalter, maßgeblich von den Kirchenvätern geprägt, behaupteten in unterschiedlichem Grad den Vorrang des Männlichen vor dem Weiblichen, teils gepaart mit stark misogynen Tendenzen. Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, ob es neben den von Männern geprägten Denk- und Ordnungsschemata auch solche gab, die auf Frauen zurückzuführen sind. In der Auseinandersetzung mit dem heilkundlichen Werk Causae et Curare Hildegards von Bingen wird dieser Frage nachgegangen. Dabei wird vor allem nach Vorstellungen zur Natur der Frau und der Natur des Mannes gefragt und herausgearbeitet, dass sich Hildegard von Bingen wohl innerhalb tradierter Gesamtkonzeptionen bewegt, darin jedoch hinsichtlich Körperkonzepten und der Deutung biblischer Schlüsseltexte zum Geschlechterverhältnis ganz eigene Akzente setzt

pdf download >>

Die „Siechin von Mautterndorf“ – Der (Hexen-)Prozess der Anna Christophin im Jahr 1642

Im Zentrum der Arbeit steht ein frühneuzeitlicher Hexenprozess im Lungau. Basierend auf Prozessakten aus dem Salzburger Landesarchiv (SLA) wird der Fall der Angeklagten Anna Christophin rekonstruiert. Im Fokus stehen sowohl der Prozessablauf als auch Informationen zur Angeklagten und die Einordnung der Anklagepunkte in den historischen Kontext. Der rechtliche Hintergrund kann anhand der Korrespondenz zwischen einem Salzburger Hofrat und einem Pfleger aus Moosham gut nachgezeichnet werden. Das Verhörprotokoll bietet zudem eine wichtige Grundlage, um Informationen zur Person Anna Christophin zu generieren: Eine zum Zeitpunkt der Anklage 70 Jahre alte Frau, die als Siechenmeisterin in Mauterndorf tätig war

pdf download >>