von Isabella Schild
Arbeit eingereicht bei: Univ.-Prof. Dr. Lothar Kolmer
Die Populärkultur prägte das Bild vom „entzweiten Mittelalter“ und schuf damit ein wissenschaftlich kaum zu überwindendes Paradigma. Deren Breitenwirkung ist weitreichend und muss kritisch hinterfragt werden. Auch in der Schule und durch die Schulbücher wird dieses Geschichtsverständnis gefördert. Dieser Beitrag untersucht, wie sich eine Auswahl an aktuellen österreichischen Schulbüchern vor diesem Hintergrund mit dem Thema „Folter im Mittelalter“ auseinandersetzen. Anstatt Folter im Kontext des Mittelalters zeitlich gerecht in dessen Straf- und Gerichtssystem einzuordnen und Machtverhältnisse zur Analyse anzubieten, beschränken sich viele Aufbereitungen auf die Darstellung von grausamen Foltermethoden.