In der Endphase des Zweiten Weltkrieges kam es auf dem Boden des heutigen Österreich zu einer Entgrenzung der Gewalt, die Zehntausende Tote forderte. Die Täter/-innen dieser Endphaseverbrechen entstammten allen Bevölkerungsschichten. In diesem Aufsatz wird der Frage nachgegangen, wie diese Gewalteskalation möglich war und möglich gemacht wurde. Um den Triebfedern der Gewalt auf den Grund zu gehen, wird ein sozialpsychologischer Zugang gewählt, der das Handeln der Täter/-innen situativ analysiert. Konkret bedeutet das eine Kontextualisierung, die die nationalsozialistische Ideologie ebenso berücksichtigt wie die Wirkung zeitgenössischer Männlichkeitsdiskurse, die Erforschung und Hinterfragung situativer menschlicher Verhaltensphänomene und eine exemplarische Darstellung der Bemühungen des NS-Regimes, letztere anzuregen.