Reisende, Forscherin, Sammlerin, Touristin, Grenzgängerin? – die Wiener Biedermeierdame Ida Pfeiffer (1797–1858) erlangte aufgrund ihrer abenteuerlichen Reisen rund um die Welt sowohl national als auch international Bekanntheit. Ihre Emotionen, Eindrücke und Erlebnisse wurden in mehreren Reisebeschreibungen festgehalten und im Abstand von 17 Jahren publiziert. Sie zeugen nicht nur von einer subjektiven Auseinandersetzung mit dem Fremden, sondern verdeutlichen auch ihren differierenden Umgang mit Männlich- und Weiblichkeiten. Sie agierte nicht nur entgegen den von der Gesellschaft festgelegten Weiblichkeitskonzeptionen, sondern legte in ihren Reisebeschreibungen auch überaus interessante Kommunikations- und Interaktionsstrategien offen, die verdeutlichen, wie sie Kontakt zu Personen unterschiedlichen biologischen Geschlechts aufbaute. Insbesondere die Begegnung, Annäherung und Betrachtung des „männlichen“ Geschlechts in ausgewählten Reisebeschreibungen Ida Pfeiffers stellen die zentralen Untersuchungspunkte dar.