Das Söldnerleben im Dreißigjährigen Krieg war geprägt von langen Märschen und beschwerlichem Lagerleben. So legte der Söldner Peter Hagendorf über 25.000 Kilometer zurück und schrieb seine Erlebnisse in einem Tagebuch nieder. Im vorliegenden Beitrag sollen anhand des sogenannten Tillyfundes, einem archäologischen Fundkomplex von einem kaiserlichen Militärlager während der Belagerung Heidelbergs 1622, Einblicke in die materielle Kultur und Mobilität von Militärlagern im 17. Jahrhundert gewonnen werden. Anhand der drei Kategorien Mobilität durch Objekte, Bewegte Objekte und Handlungsmacht durch Objekte werden die Herausforderungen von Transport und Logistik, die Beweglichkeit von Bedarfsgütern und die Waffentechnik in den Blick genommen. Ergänzend werden Bild- und Schriftquellen, darunter das Tagebuch Hagendorfs, hinzugezogen. Von besonderem Interesse ist dabei das Verhältnis zwischen Mensch und Objekt.