Begegnung – Betrachtung – Annäherung. Das „andere“ Geschlecht in ausgewählten Reisebeschreibungen Ida Pfeiffers (1797-1858)


Reisende, Forscherin, Sammlerin, Touristin, Grenzgängerin? – die Wiener Biedermeierdame Ida Pfeiffer (1797–1858) erlangte aufgrund ihrer abenteuerlichen Reisen rund um die Welt sowohl national als auch international Bekanntheit. Ihre Emotionen, Eindrücke und Erlebnisse wurden in mehreren Reisebeschreibungen festgehalten und im Abstand von 17 Jahren publiziert. Sie zeugen nicht nur von einer subjektiven Auseinandersetzung mit dem Fremden, sondern verdeutlichen auch ihren differierenden Umgang mit Männlich- und Weiblichkeiten. Sie agierte nicht nur entgegen den von der Gesellschaft festgelegten Weiblichkeitskonzeptionen, sondern legte in ihren Reisebeschreibungen auch überaus interessante Kommunikations- und Interaktionsstrategien offen, die verdeutlichen, wie sie Kontakt zu Personen unterschiedlichen biologischen Geschlechts aufbaute. Insbesondere die Begegnung, Annäherung und Betrachtung des „männlichen“ Geschlechts in ausgewählten Reisebeschreibungen Ida Pfeiffers stellen die zentralen Untersuchungspunkte dar.

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Esther Gad und die Berliner Salons der 1790er Jahre. Eine Frau ihrer Zeit oder Vordenkerin im Kampf um die Gleichberechtigung der Geschlechter?

Häufig lag der Fokus der geschichtswissenschaftlichen Forschung auf „großen Männern“. Die vorliegende Arbeit befasst sich als Gegengewicht mit dem Einfluss jüdischer Frauen auf gesellschaftliche Veränderungen in den 1790er Jahren. Dafür wirft die Arbeit einen Blick in die Berliner Salons. Im Zentrum steht die in der Forschung eher unbekannte Schriftstellerin Esther Gad (1767–1836). Es soll die Frage geklärt werden, ob Esther Gad eine Frau ihrer Zeit oder doch Vordenkerin im Kampf um die Gleichberechtigung der Geschlechter war. Wesentlich ist hierbei eine „Streitschrift“ Gads, in welcher sie die Aussagen des anerkannten Pädagogen Joachim Heinrich Campe (1749–1818) über die Rolle der Frau in der Wissenschaft argumentativ hinterfragt. Dabei geht Gad auf soziale, moralische und biologische Aspekte ein. Die Schrift ist als ein revolutionäres Pamphlet anzusehen.

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„John Bull Guards his Pudding”: Der Plumpudding als Symbol für nationale Identität in englischen Karikaturen des 19. Jahrhunderts

Karikaturen beinhalten Symbole mit unterschiedlichen Bedeutungen, die für deren Aussage entscheidend sein können. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit einem der wohl kuriosesten Symbole in englischen Karikaturen: dem Plumpudding. Im Mittelalter entstanden, etablierte sich der Plumpudding spätestens im viktorianischen England als eines der typischsten Weihnachtsgerichte des Landes. Karikaturisten, wie James Gillray, machten sich die Bekanntheit der Speise zunutze, um sie in ihren Zeichnungen als Symbol für England und Englishness einzusetzen. Anhand von drei Karikaturen aus dem 19. Jahrhundert wird erläutert, wie Patriotismus und Überlegenheitsgefühle in verschiedenen Kontexten durch das ungewöhnliche identitätsstiftende Nationalsymbol dargestellt wurden.

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Außer- und voreheliche Geburten in den Pfarrmatriken: Ansfelden zwischen 1785 und 1855

Im Schnitt wurden in Mitteleuropa in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts 10 bis 20 Prozent aller Kinder unehelich geboren. Schon diese enorme Schwankungsbreite deutet starke räumliche Unterschiede an, was den Wert von Lokalstudien zur Feststellung und Erforschung regionaler Spezifika unterstreicht. Zudem sind derartige Durchschnittswerte für große Räume immer problematisch, da sie zwangsläufig eine Verallgemeinerung darstellen und mit ihnen eine Verflachung der Daten einhergeht. Die folgende Arbeit ist als Lokalstudie angelegt und zeigt, mit einem vergleichenden Blick auf die vorhandenen, auch überregionalen Datenmaterialien und Erklärungsansätze, Möglichkeiten und Grenzen eines solchen Ansatzes auf. Den Ausgangspunkt bilden die Matrikenbücher der Pfarrgemeinde Ansfelden.

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