Das gemeinhin nach seinem Architekten benannte „Loos-Haus“ am Wiener Michaelerplatz repräsentierte in der von kulturellen und gesellschaftlichen Umbrüchen geprägten Zeit der Wiener Moderne die Ansprüche einer „modernen“ Baukunst. Dafür wurden das Gebäude und sein Architekt, Adolf Loos, nach der Enthüllung der schmucklosen Außenfassade von der Wiener Presse und der Stadtpolitik angefeindet und skandalisiert. Die vorliegende Arbeit zeigt basierend auf zeitgenössischen Zeitungstexten auf, inwiefern sich dieser Skandal im Vergleich zu weiteren „Kunstskandalen“ verhält, die ein zentrales Phänomen in der Gesellschaft jener Zeit darstellen. Dabei soll insbesondere der „moderne“ Umgang Loos‘ mit „seinem“ Skandal im Mittelpunkt stehen, da dieser die öffentliche Aufregung konstruktiv zu seinem eigenen Vorteil nutzte.